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Freudenmädchen IV. »Die kritische Kritik« als die Ruhe des Erkennens oder die »kritische Kritik« als Herr Edgar Die heilige Familie, oder Kritik der kritischen Kritik

Deutsch

Author: Karl Marx  Year: 1845 

§65 Endlich macht die Liebe gar den einen Menschen zu »diesem äußern Objekt der Gemütsaffektion« des andern Menschen, zum Objekt, worin sich das selbstsüchtige Gefühl des andern Menschen befriedigt, ein selbstsüchtiges Gefühl, weil es sein eignes Wesen im andern Menschen sucht, und das soll doch nicht sein. Die kritische Kritik ist so frei von aller Selbstsucht, daß sie den ganzen Umfang des menschlichen Wesens in ihrem eignen Selbst erschöpft findet.
§66 Herr Edgar sagt uns natürlich nicht, wodurch sich die Geliebte unterscheidet von den übrigen »äußerlichen Objekten der Gemütsaffektion, worin sich die selbstsüchtigen Gefühle der Menschen befriedigen.« Der geistreiche, vielsinnige, vielsagende Gegenstand der Liebe sagt der Ruhe des Erkennens nur das kategorische Schema: »dieses äußere Objekt der Gemütsaffektion«, wie etwa der Komet dem spekulativen Naturphilosophen nichts sagt als die »Negativität.« Indem der Mensch den Menschen zum äußeren Objekt seiner Gemütsaffektion macht, legt er ihm zwar nach dem eignen Geständnis der kritischen Kritik »Wichtigkeit« bei, aber eine sozusagen gegenständliche Wichtigkeit, während die Wichtigkeit, welche die Kritik den Gegenständen beilegt, nichts anders ist als die Wichtigkeit, die sie sich selbst beilegt, die sich daher auch nicht in dem »schlechten äußeren Sein«, sondern in dem »Nichts« des kritisch wichtigen Gegenstandes bewährt.
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